.. INklusion statt OUTismus

 

Gründung eines integrativen Unternehmens: Online-Antiquariat

 

In Sachen Inklusion liegt Deutschland noch hinter Ghana. - Aber: Wer wird denn gleich in die Luft gehen!

 

Inklusion ist mittlerweile kein Fremdwort mehr: Sie wird sich, egal wie schleppend sie angelaufen ist, gottlob nicht mehr vermeiden lassen, smile. Bei Schulen läuft sie an, bei der Teilhabe von erwachsenen Behinderten im ersten Arbeitsmarkt ist noch äußerster Entwicklungsbedarf.

 

 

.. INklusion auf ON

 

 

Grundidee:

 

  • Schritt 1: Buchverkauf im modernen Antiquariat nach Aufwertung des Zustands von Gebrauchtbüchern durch professionelle Bearbeitung oder auch Buchrestaurierung (neben der Germanistik habe ich Buchwesen studiert und Medienpraxis; "Werkzeuge" sind vorhanden.)

 

  • Schritt 2: Café / Begegnungsstätte / kulturelle Veranstaltungen, eine Art Inklusionsbüro mitten in der Stadt. 

 

Vorbilder


Bei Amazon gibt es bereits eine Reihe gemeinnütziger, zu neudeutsch "bookseller" mit Behinderten und für Behinderte. Genannt seien hier: Sinneswerke oder auch Buch-Café Schleswiger Werkstätten


Einzigartig als Integrationsunternehmen und Begegnungsstätte müssen das Müllestumpe in Bonn genannt werden sowie "Wo ist Tom?" in Köln.

 

Themen bei uns werden sein: Erfahrungsaustausch, Persönliches Budget, Schulbegleiterbörse, Integrationshelfer, Pflegekassen, MDK, Anträge, Ämter und Behörden, Schulen und Werkstätten. Hilfe zur Selbsthilfe ist mehr als ein Schlag-Wort mitten ins Gesicht: Es geht um Verbesserung des Istzustands, was sonst; es kommen Behinderte, Nichtbehinderte und ihre Angehörigen; es kommen Leser, Menschen, die sich für Buchrestaurierung interessieren, es kommen Neugierige, es kommen Nachbarn und Passanten – und, gar nicht zuletzt Lehrkräfte, Pädagogen wie Sonderpädagogen. - - - Ein Ort für Begegnung und Teilhabe, all inclusive. Nation, Sprache, Status: bedeutungslos. Eltern, Geschwister seien auch mit dabei: Austausch gegen Isolationshaft. 

 

 

Mein Hintergrund

 

  1. Fachlich-qualifizierter Background: a. Fachkenntnisse Bücher und Marketing / Pressearbeit b. Kalkulation c. Behinderte[1]

 

  1. Unterstützung / Mitarbeit durch so genannte Nicht-Behinderte, ein fester Mitarbeiter, Ehrenamtliche.

 

  1. Bestehende Basis: modernes Antiquariat ist bereits am Laufen (Spezialität: Buchrestaurierung)

 

  1. Zielsetzung: kurzfristig: Erfüllung der Voraussetzungen zur Integration Behinderter in Antiquariat; Zielsetzung: langfristig auch Inklusion der eigenen Tochter (jetzt 11, 100 Prozent Schwerbehinderung; nichtsdestotrotz auf weiterführender Regelschule). - Fünf Jahre Schule noch oder acht - und dann? - In Deutschland endet Förderung abrupt mit der Volljährigkeit. 

 

  1. Zielgruppe(n) im Verkauf: Wie wir Verkäufer, smile: sympathische Käufer mit wenig Kapital; Käufer mit Umweltbewusstsein (Warum landen 40 Prozent der Buchproduktion ungelesen im Altpapier?! Menschen mit sozialer Verantwortung, die auch bereit sind, etwas mehr zu zahlen als bei Medimöpsen und Co. („Inklusion“ setzt sich durch); nicht zuletzt Interessenten an Sach- und Fachliteratur zu Nischenthemen wie Geschichte, Eisenbahn, Theater, Psychologie u. ä.; vergriffene / signierte Bücher. - Devise: "gebraucht", aber äußerst sauber und ansehnlich, sehr gut bis wie neu... Tonnenweise landen in der Massenvermarktung ungelesene Bücher im Müll, bestenfalls im Altpapier, wie beim Obst reicht eine Delle. Echten Schaden wird ein Quäntchen Umweltbewusstsein nicht anrichten...

 

  1. Wettbewerbsvorteilqualifiziertes Arbeitsangebot. Bislang bieten Integrationsunternehmen oftmals eher Hilfsjobs, oft Wäscherei, Verpackung, Broschürenfertigung oder -versand, Gartenbau, Reinigungsunternehmen … Ich lege Wert darauf: Hier wird mehr entstehen als schlichte Beschäftigung außerhalb der Behindertenwerkstatt; Achtsamkeit gegenüber der Kompetenz von Behinderten: Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein. - - - Erwachsene wurden bei der Einlösung der UN-Konvention zur Integration Behinderter bislang größtenteils übersehen. - Wer einmal einen Blick in die Werkstätten geworfen hat, kann sich der Erkenntnis nicht entziehen, wie leicht man dort stranden kann - und wie groß Kompetenz und Wunsch sind, wieder an Bord zu gehen. 

 

  1. Café: Das Offline-Antiquariat ist durch computerisierte Archivierung problemlos zu bewältigen; auch spontaner Buchkauf anhand bestimmter Autoren und Titel ist möglich per Recherche per Laptop – sowie durchs Stöbern in Regalen und noch nicht angelegten Buchangeboten.

 

  1. Warum Behinderte? - Einfach, weil sie mir liebenswert sind und sie das Recht dazu haben, Punkt. – Aber auch: Arbeitssegmente sind im Online-Antiquariat klar strukturierbar in Abläufen und Zuständigkeiten, unter Berücksichtigung des Grads der Beeinträchtigung; die Aufgaben können minutiös und kleinschrittig vermittelt werden; Wechsel von Routinearbeiten und mehr Verantwortlichkeit und Kreativität. Also Bewegung und Entwicklung. Inklusion ist ein Prozess...

 

  1. Viele Kontakte zu Autoren und Journalisten für literarische Veranstaltungen sind aus meiner Verlagszeit als Lektorin vorhanden; auch aus meiner Zeit als Autorin (angesehene Literaturpreise wie Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt oder Münchner Literaturstipendium) kenne ich viele "Kollegen". Die Pressearbeit in Verlagen garantiert, dass ich weiß, wie man Literatüren öffnet. 

 

  1. Vernetzung denkbar: Austausch mit Vereinen (lebenmitautismus e.V., Eine Schule für alle - mittendrin e.V., u. v. a. mehr); Kontakte zur Lebenshilfe, Diakonie, barrierefrei kommunzierenWerbung bzw. Resonanz eine Vielzahl von Medien jedweder Art ist möglich. - Schlicht hervorragend auch Markus Wolf: Betreuung und Beratung rundum Autismus vom Feinsten. 

 

  1. Zusätzliche Unterstützung durch Praktikanten realisierbar: bereits intensive Kontakte z. B. zu Prof. aus dem Bereich Pädagogik und Didaktik bei geistiger Behinderung, Schwerpunkt Inklusion; „Rekrutierung“ von werdenden Sonderpädagogen, Heilpädagogen usw. haben schon in der Vergangenheit beidseitig viel ermöglicht.

 

  1. Vorteile: - - - Kein „Wareneinkauf“ notwendig durch Büchersammlung und Spenden und Wohnungsauflösungen; - - - Lagermöglichkeiten müssten kostengünstig zu finden sein. Ich kann Marketing zum Teil selbst leisten [5]; - - - Erweiterung des Kundenkreises über EU-weiten oder weltweiten Versand (deutschsprachige Bücher sind hier eher selten im Angebot) - - - Verwaltungsaufwand vergleichsweise gering: Zahlungsabwicklung automatisiert über Verkaufsportal - - - vergleichsweise geringe Anschaffungskosten: Schreibtische, Stühle, Regale (second-hand möglich), Computer, Telefon…

 

 

Istzustand:

 

Grundlagen des Unternehmens sind geschaffen: Wohnzimmer- und Keller“firma“. Umfangreiche Arbeitserfahrung

 

Klassische Mischkalkulation: Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Buches ist nicht ganz gering. Versandkostenpauschale garantiert Minimalgewinn von einem Euro pro Buch.

                                         

Faktor Zeit: Die Angebotspalette ist um ca. 40 Bücher pro Arbeitstag zu erhöhen. Die wachsende „Backlist“ führt zur kontinuierlicher Umsatzsteigerung.

 

Systematisierung und Rationalisierung der Offerten sind durch viele Tools gewährleistet.

 

100 Prozent Kundenzufriedenheit ist bereits erreicht durch sehr sorgfältige und persönliche Verkaufsabwicklung[6]; es gibt sehr viele Rückmeldungen auch über die exzellenten Bewertungen der Buchqualität hinaus; teils ist mit Bücherspenden über Sammlungen von Firmenmitarbeitern, Sammelbestellungen, Stammkunden zu rechnen…

 

Sehr viele Rückfragen; Neugier zum Thema, wie Inklusion gelingt. Sachinhaltlicher Austausch: Persönliche Budgets, Epilepsie, Auswahl der Schulen, Schulbegleiterbörse, Erfahrungen mit Pflegekassen … - Ohne Schmu: Wir haben schon vielen helfen können. 

  

 

Bisherige Anlaufstellen / Ansprechpartner

 

  • Amt für Wirtschaftsförderung und Fürsorgestelle
  • KfW-Coaching durch eine Spezialistin mitsamt Tragfähigkeitsprüfung
  • Coaching Schwerpunkt Existenzgründung mit / für Behinderte
  • Gründerinnencoaching / IHK-Veranstaltungen / Bündnis der Fachkräfte / DAA Reha /
  • Steuerberatung
  • Wo ist Tom, Lebenshilfe in Köln
  • Kontakt mit „Konkurrenzunternehmen“, die sich eher als Impulsgeber und Vorbilder erwiesen haben: erfahrene Online-Antiquariate mit fundierter Erfahrung in Inklusion
  • Leiter von Behindertenwerkstätten, aber auch mit Behinderten / dem Behindertenrat
  • SAP (gelungene, na ja,  "Ausbeutung" der Inklusion als Werbestrategie)
  • In Planung: NUB: NeuesUnternehmertum.de, bonnfairbindet

 

Fazit: Extrem viel positive Resonanz für Idee und Herangehensweise. Und: Eine Menge an Fördermöglichkeiten; Wegweiser im Dschungel fehlen jedoch. Zuständigkeiten sind nicht auf Anhieb sichtbar.

 

 

Bedürfnisse bei der Unterstützung; Stichwortsammlung

 

Ehrlich: Trotz beachtlichen Grundwissens schadet es nicht, im Start ein bisschen an der Hand genommen zu werden…

Geschäftsform: UG, GbR, gemeinnütziger Verein – ein dickes Fragezeichen

Betriebswirtschaftliche Unterstützung bei der Kalkulation

Grundstruktur der Buchhaltung; Finanzamt; Versicherungen

Finanzielle Förderung bei der Grundausstattung, Lager, Büro, Café

(behindertengerechte Räumlichkeiten, Erdgeschoss, ev. Aufzug.

Café: zentrale Lage hilfreich, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre genial

Behindertengerechte Arbeitsmittel, z. B. sichere Buchschneidemaschine

Gegebenenfalls Unterstützung je nach Profil der behinderten Angestellten durch Sonderpädagoge oder Sozialarbeiter, Integrationshelfer, Begleiter, Assistenz

 

.. INklusion gelingt! Egal wie schleppend sie angelaufen ist: Sie wird sich nicht mehr verhindern lassen, smile. 


 

[1]              a. Germanistik, Buchwesen, Aufbaustudium Medienpraxis, Pressesprecherin einer Verlagsgruppe; Literaturpreise (Bachmann-Wettbewerb Klagenfurt, Münchner Literaturpreis etc.) - - - b. zuletzt Kalkulation für Millionenauflagen für Sprachkurse, Janosch-Bücher, literarische Hörbücher) - - - c. zehn Jahre Umgang mit körperlich und geistig Behinderten; behinderte Tochter, eigene Behinderung (also auch für mich Reintegration).